Saigon

...das seit 1976 eigentlich den Namen Ho-Chi-Minh-Stadt trägt, ist mit ca. 8,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes und außerdem das wirtschaftliche Zentrum. Bis 1975 war Saigon Hauptstadt des Landes, bevor sie dann von Hanoi abgelöst wurde und zu Ehren des 1969 verstorbenen Ho Chi Minh in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt wurde.

Für uns hieß es am Sonntag morgen früh aufstehen, damit wir unseren Flug um 8.40 Uhr bekommen. Praktischerweise hatten wir nicht den Flug um 5.20 Uhr gebucht, wie 3 andere von uns, in Saigon war es schließlich eh am Regnen. Also sind wir erstmal in ein super süßes Café, um den Regen abzuwarten, bevor wir in unserem Appartment einchecken konnten. Die Wohnung war in einem sehr schicken Gebäude mit - jetzt kommt's - Infinity Pool im 26. Stock! Vor Allem im Dunkeln, war es dort oben sooo schön, man konnte an 3 Seiten die komplette Stadt überblicken und dabei ein paar Bahnen ziehen, könnte ich mich dran gewöhnen ;) Für 7 Leute war die Wohnung mit 3 Schlafzimmern und sogar Wohnzimmer und Küche super ausgestattet und wir haben den Nachmittag noch etwas ruhiger verbracht, da wirklich einige Liter Regen runterkamen, aber sind dann abends nochmal lecker Essen gegangen und haben den Blick aus dem 52. Stock genossen. Die Aussichtsplattform im 53. Stock kostet übrigens 150.000 Dong (ca.6€) Eintritt, also haben wir die Bar im 52. gewählt und dort für 100.000 Dong (4€) ein Bier getrunken, richtig gut mitgedacht :D Die Aussicht von dort war wirklich beeindruckend und ich habe gemerkt, dass auch Großstädte ihren gewissen Reiz haben.. nicht unbedingt wenn man im Verkehrschaos feststeckt, aber wenn man das Ganze von oben beobachten kann. Bei den Fahrstühlen bekommt man übrigens Druck auf die Ohren, weil sie echt schnell unterwegs sind!

Am nächsten Morgen waren wir dann erstmal gemütlich mit allen frühstücken bevor wir uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt angeschaut haben. Es waren wieder schöne Pagoden und Kirchen dabei, aber das Wetter hat uns echt ein bisschen geärgert, sodass wir 3x 30 Minuten Unterschlupf suchen mussten, denn wenn es hier regnet, dann richtig! Man spürt vielleicht 3 dicke Tropfen und dann sollte man rennen, da es in wenigen Sekunden wie aus Eimern schüttet - tja, Regenzeit! Besonders spannend war einmal als wir unter einem "Stein-Pavillon" Pause gemacht haben, um den Regen abzuwarten. Es standen auch noch einige Vietnamesen mit uns da.. Wegen des Regens mussten glaub ich einige Ratten ihre Löcher in der Erde verlassen und kamen uns doch ganz schön Nahe, für die Vietnamesen war es scheinbar ein lustiger Anblick, dass wir die Vorstellung gar nicht so witzig fanden, wenn die Ratten mit uns Unterschlupf suchen.. sie blieben aber Gott sei Dank doch auf Abstand und nach dem Gewaltschauer suchten wir uns dann doch schnell einen anderen Platz. Nachmittags konnten wir dann endlich unsere Kurse für die Uni wählen - danke Prof. Jungblut - wir dürfen doch schon am Montag mit der Uni beginnen und müssen die Gebühren doch nicht zahlen! Nach Essen und Rooftop Bar im 26. Stock ging es dann früh ins Bett.

Am Dienstag stand nämlich ein Tagestrip ins Mekong Delta an. Also ab in den Bus und los geht's! Unterwegs haben wir noch Halt an einem buddhistischen Tempel gemacht, dieser lag wirklich sowas von außerhalb, aber er war riesig und die Statuen waren wirklich beeindruckend! Bisher glaub ich der schönste Tempel, den ich so gesehen habe. Im Mekong Delta ging es ab aufs Boot und los ging die Fahrt durch das - naja anders als braune kann man es glaub ich leider nicht beschreiben - Wasser. Aber die Tour war echt sehr abwechslungsreich, wir sind immer zu verschiedenen Inseln gefahren, auf denen die Menschen in Handarbeit die unterschiedlichsten Produkte hergestellt haben, die wir probieren (und bei Bedarf natürlich auch kaufen) durften, aber die Menschen waren nicht aufdringlich, somit war es sehr angenehm. Als erstes gab es Kokusnuss-Bonbons - sehr klebrig aber lecker, dann einen Zwischenstopp mit Obst und traditionellen Gesängen, danach wurden wir auf einem kleineren Boot durch engere Flussteile gepaddelt. Mein Highligt war glaub ich der Honig-Tee, wir durften uns anschauen, welche Bienen den leckeren Honig produzieren und danach selbst probieren. Die letzte Station war selbstgemachte Schokolade - Chili ist sehr scharf hab ich gehört, manche Leute haben sich noch eine halbe Stunde später darüber beschwert, Milch war voll okay :D Danach ging es zum Mittagessen, dort gab es hunderte von Sitzplätzen, aber wir hatten Glück und es war nur eine weitere Reisegruppe anwesend, sodass es recht ruhig war und wir nach dem Essen noch in Ruhe die Insel etwas erkunden konnten, bevor es dann mit einer Kokusnuss als Abschieds-Getränk wieder zurück Richtung Festland ging. Es gab ürigens mittem im Mekong Delta LTE Internet.. zu Hause bin ich froh wenn ich in Pixel überhaupt Internet habe.. :D Unseren letzen Abend haben wir dann nochmal im 26. Stock ausklingen lassen.

Da unser Flieger am Mittwoch Abend erst um 22.10 Uhr zurückgehen sollte, hatten wir den Tag noch, um uns die Stadt ein bisschen weiter anzuschauen. Scheinbar mögen die Leute dort pink sehr gerne, erst haben wir eine pinke Kirche gesehen und später auch noch einen pinken Tempel. Vom Regen blieben wir übrigens auch an dem Tag nicht verschont. Es wurde schon langsam dunkel, aber wir dachten uns noch so "jaaa, können wir ja gleich mal langsam schon ein Restaurant suchen" - langsam war leider die falsche Entscheidung also mussten wir uns unter dem Abdach eines Cafés unterstellen. Innerhalb von 20 Minuten stand die Straße bestimmt 15cm unter Wasser und ein Gewitter konnte man auch schon hören. Ein Mann, der mit uns unter dem Abdach stand, sagte zu uns "Welcome to Saigon!" rannte dann über die Straße zum nächsten Supermarkt, seine Schuhe müssen komplett durch gewesen sein danach, kam 5 Minuten später wieder zurück, drückte uns einen Regenschirm in die Hand und lief dann einfach weg, bevor wir uns richtig bedanken konnten, wir waren völlig überrascht - es sind die kleinen Dinge im Leben, die Freude bereiten :) Irgendwann wurde es dann etwas weniger und da die Jungs von ihrer Höhlen-Tour zurück waren und wir noch zusammen etwas essen wollten, haben wir unsere Schuhe ausgezogen und sind Barfuß zum Restaurant gelaufen :D auch mal wieder eine Erfahrung! Nach einem leckeren Burger (ich bin momentan wirklich froh, wenn es weder Nudeln noch Reis gibt..), haben wir uns dann einen Grab zum Flughafen bestellt. Unterwegs erfahren, dass alle Flüge wegen des Gewitters/Regens schon ungefähr ne Stunde Verspätung haben.. aber naja, besser zu früh da als zu spät und die Zeit am Flughafen haben wir dann noch für ein bisschen Kartenspielen genutzt, bevor es dann um 23.00Uhr auch endlich losging. Aus dem Flugzeug konnte man dann auch weiter das Gewitter beobachten, die Blitze quasi auf der gleichen Höhe zu sehen, war irgendwie echt spannend! Schlaf wurde in der Nacht auch ziemlich überbewertet, da morgens die nächste Bus-Tour von Hanoi nach Ninh Binh für Pauline und mich losging. Aaaber das schreibe ich später auf.