Phong Nha

...ist ein Nationalpark, der sich in Zentral-Vietnam direkt an der Grenze zu Laos befindet. Da wir ja - wie bereits erwähnt - am Freitag und Samstag keine Uni hatten, nutzen wir noch einmal die Zeit etwas anderes von Vietnam zu sehen. Diesmal sind wir nur zu zweit los, da die anderen am Sonntag selbst für eine Woche nach Zentral-Vietnam geflogen sind.

Um 19 Uhr startete also der Bus aus der Altstadt in Hanoi und geplant war um 4 Uhr in Phong Nha anzukommen.. es dauerte dann aber doch noch über eine Stunde länger, sodass wir fast 10,5 Stunden im Schlafbus unterwegs waren, schlafen konnte ich schon wieder nicht so wirklich.. Aber glücklicherweise konnten wir im Hotel direkt unser Zimmer beziehen und da es erst ab 7 Uhr Frühstück gab, konnte man wenigstens noch eine Stunde schlafen - gut, danach war ich müder als vorher aber naja :D

Phong Nha ist übrigens wegen seiner vielen Höhlen bei Touristen sehr beliebt. Am Samstag haben wir uns also zunächst die Phong Nha Cave angeschaut. Vom Hotel konnten wir zu Fuß zu der Stelle laufen, von der man dann mit Dragon Boats zur Höhle gefahren wurde. Kurz aufgepasst, dass man nicht einschläft und dann gefreut, dass die Boote ein Dach haben, es war leider noch etwas Regenzeit. Bedeutet kurze Regenschauer (vielleicht so 10-30 Minuten) und danach scheint die Sonne wieder. In der Höhle durften wir das Boot dann auch verlassen und ein bisschen durch die Höhle laufen, war ganz nett aber jetzt noch nicht soo beeindruckend. Am Nachmittag sind wir dann mit dem Motorbike zur Paradise Cave gefahren "Wenn du in Phong Nha warst und dir nicht die Paradise Cave angeschaut hast, kannst du genauso gut sagen, dass du noch nicht da warst" - sagen viele Reise-Blogs, da waren wir also gespannt. Nach einer 45-minütigen Fahrt durch den Nationalpark (auch das war schon total schön, alles ist soo grün und man sieht in der Ferne überall nur Berge!), kamen wir also an der Paradise Cave an. Diese liegt allerdings ca. 200m höher als der Parkplatz, somit hieß es erstmal Treppen steigen. Oben angekommen, ging es dann wieder eine Treppe bergab in die Höhle, sie war wirklich beeindruckend groß, kaum vorstellbar, dass sie erst vor 13 Jahren (2005) entdeckt wurde. Hierbei handelt es sich um die längste trockene Höhle Asiens (31,4km) aber man kann nur den ersten Kilometer zu Fuß erkunden, bzw. mit einer anderen Tour sieht man die ersten 7km. Nach dem Abendessen konnte ich dann sehr gut schlafen :D

Sonntags war dann ein bisschen mehr Action angesagt! Nach dem leckeren Frühstück (Pancakes*__*) wieder unseren Roller gemietet - man merkt tatsächlich, dass man sicherer wird: Steigungen, bergab, enge Kurven - alles kein Problem mehr :D Unser erstes Ziel hieß Dark Cave. Die war schon sehr auf die Beschäftigung von Touris ausgelegt, aber es hat echt Spaß gemacht! Im Bikini ging es als erstes mit der Zipline übers Wasser zur Höhle. Von da mussten wir ein Stück in die Höhle hineinschwimmen. Dort stand dann im Dunkeln (bzw. wir hatten einen Helm mit Kopflampe) das Mud Bath auf dem Programm - man kann auch sagen, wir durfte uns im Schlamm wälzen :D Soll ja gut für die Haut sein und die anschließende Schlammschlacht war echt witzig! Aus der Höhle raus, konnten wir ins saubere Wasser rutschen und von da aus ging es dann mit dem Kajak wieder Richtung Steg. Dort gab es noch weitere Möglichkeiten zum auspowern. Mit einer weiteren Zipline konnte man über das Wasser fahren und sich dann fallen lassen, man konnte von einer Schaukel ins Wasser springen oder mit der Zipline zu einem Kletter-Parcours fahren. Der Parcours war aber relativ hoch über dem Wasser und als ich ins Wasser gefallen war es nicht sooo angenehm, hab mich dann doch nochmal für die Zipline entschieden.. :D Was sehr süß war: als wir aus der Höhle herauskamen, wartete dort schon eine Gruppe Frauen mittleren Alters und eine teilte mir erstmal ganz aufgeregt mit, dass ich noch Schlamm in den Haaren habe.. ich wollte nicht direkt sagen: "Wer weiß wie ihr nachher ausseht.." Wenn sie erstmal beim Schlamm angekommen sind.. man musste in der Höhle nämlich schon etwas klettern und der Boden war super steinig, was auch nicht extrem angenehm war, ich hätte gerne die Kommentare der Damen nach der Rückkehr gehört.. :D

Nach dem Duschen ging es dann weiter zum botanischen Garten, an diesen hatte ich nicht soo hohe Erwartungen - in Singapur war der ja ganz nett, gemütlich spazieren gehen und bunte Blumen. Außerdem kosteten die Höhlen in Phong Nha echt viel Eintritt und der botanische Garten nur 1,50€. Am Eingang erklärte uns die Frau, dass wir noch Zeit für Route 1 (1,2km) oder Route 2 (2,5km) hätten. Auf unsere Frage, was mit Route 3 (4,2km) sei, meinte sie dass wir das in 2,5 Stunden nicht mehr schaffen würden. Daaaaas glaubten wir ihr aber nicht, der Anfang war auch super entspannt, Weg mit Steinplatten mitten durch den Dschungel, nachdem sich Route 2 aber von Route 3 getrennt hat, waren keine Steinplatten mehr vorhanden und es ging erstmal ein paar Minuten auf rutschigem Waldboden bergauf. So langsam verstanden wir, was die Frau gemeint haben könnte, aber umdrehen wollten wir auch nicht mehr.. also Beeilung und weiter, auf den Strecken bergab gab es glücklicherweise Seile, die an den Bäumen befestigt wurden, um ein Abrutschen zu vermeiden. Gott sei Dank hatten wir uns gemeinsam für Route 3 entschieden.. :D So richtig viel benutzt sahen die Pfade teilweise aber auch nicht aus, sie waren echt zugewachsen und wenn es mal wieder bergauf oder bergab ging, waren wir schon froh dass zwischendurch mal wieder ein Schild mit Pfeil zu sehen war, das uns bestätigt, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind und uns nicht irgendwo im Dschungel verirrt haben :D Nass geschwitzt kamen wir also so ungefähr eine Stunde später am Wasserfall an, der uns bescheinigte, dass wir zurück auf Route 2 waren. Dort waren auch wieder andere Menschen, auch kein so schlechter Anblick.. Eine Stunde vor Schließung des Parks kamen wir dann wieder am Ausgang an, noch kurz überlegt, ob wir nochmal zur Kasse gehen und berichten, dass wir es locker in der Zeit geschafft haben, haben uns dann aber doch nicht getraut :D

Obwohl wir mittags schon auschecken mussten, durften wir abends im Hotel noch duschen und die liebe Besitzerin hat uns dann sogar noch ein Abendessen geschenkt, sehr lieb! Nachtisch haben wir uns dann noch in einem anderen Hostel gesucht bevor der Bus um 21 Uhr wieder Richtung Hanoi abgefahren ist. Ob es Gewohnheitssache ist oder wir einfach super geschafft waren vom Tag, auf jeden Fall ging das Schlafen schon viel viel besser und um 5.15Uhr waren wir dann super schnell wieder "zu Hause". :) Und ja, die 19 Stunden Fahrt haben sich für 40 Stunden vor Ort tatsächlich gelohnt, finde ich! Auf jeden Fall nochmal etwas cooles anderes gesehen. Das erste mal im richtigen Dschungel unterwegs gewesen und auch das erste mal hier schwimmen gewesen (naja, mit Ausnahme des Rooftop Pools in Saigon).

Heute Nacht war übrigens Bergfest! Jetzt ist schon mehr als die Hälfte meiner Zeit in Asien wieder vorbei, unfassbar wie schnell das immer geht.. Noch 11 Tage Uni dieses Jahr, das sollte auch noch zu schaffen sein :)